Laut Statista waren im Jahr 2023 in Deutschland insgesamt 5,65 Millionen Menschen privat überschuldet. Das entspricht 6,65 % der Bevölkerung, fast genauso viel wie die Arbeitslosenquote von 6,7 %. Aber wie kann man das Wort Überschuldung einfach erklären? Überschuldung bedeutet im Grunde, dass das vorhandene Vermögen oder die erwarteten Einnahmen einer Person ihre Schulden nicht mehr decken können – eine Situation, die sehr viele Menschen betrifft.
Wie wichtig ist finanzielle Bildung? Oft fehlt es an einer soliden Finanzbildung, die bereits im Elternhaus beginnen sollte. Wenn Kinder den Umgang mit Geld nicht frühzeitig lernen, kann das im späteren Leben schwerwiegende Folgen haben. Durch intelligenten Umgang mit Geld lernen Kinder sinnvolle Entscheidungen zu treffen und dadurch ihre Zukunft nachhaltig zu gestalten. Finanzbildung ist deshalb nicht nur der Schlüssel zur finanziellen Unabhängigkeit, sondern auch ein wichtiges Instrument zur Vermeidung von Überschuldung. Wie ich persönlich durch meine Eltern den richtigen Umgang mit Geld gelernt habe und welche wertvollen Lektionen sie mir auf den Weg gegeben haben, teile ich in diesem Artikel mit dir.
Warum ich dir das hier erzähle? Weil nämlich genau diese Menschen in ihrem Elternhaus wenig bis gar nichts über den Umgang mit Geld gelernt haben. Finanzbildung ist dabei das Fundament um mit Geld richtig umgehen zu können. Die Arbeitslosenquote und die überschuldeten Menschen sind zum Großteil nicht die gleichen. Dadurch leben wahrscheinlich mehr als 13% wirklich arme Menschen in Deutschland. Nichts desto trotz bin ich der Meinung, dass die Grundsteine finanzieller Bildung im Elternhaus gelegt werden müssen.
Kinder lernen wenn wir ihnen Situationen vorleben. Wir Eltern sind damit die allergrößten Vorbilder für unsere Kinder. Sie machen das nach, was sie sich von uns abschauen. Unter dem Motto „Das habe ich von meinen Eltern über Geld gelernt“ rief Marcella von Geldkinder im Juli zur Blogparade auf, an der ich als Bankerin natürlich nicht vorbei komme und mich sehr gerne daran beteilige.
Aber was habe ich nun von meinen Eltern über Finanzen und dem Umgang mit Geld nun gelernt? Hier zeige ich dir meine 3 Top Learnings:
1. Sparen will gelernt sein
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass meine Eltern sehr häufig bei Discountern wie z.B. Aldi eingekauft haben weil dort die Preise günstig waren. Nur selten haben wir in größeren Kaufhäusern eingekauft. Meine Mutter erzählte mir aber auch immer wieder, dass man am Essen nicht sparen sollte. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl dass sie mit bedacht eingekauft hat und nicht zu viel Geld ausgegeben hat.
Durch ihr Vorleben hat sie mir die Grundlagen des Sparens im realen Leben beigebracht. Noch heute wende ich mein Wissen genauso an. Habe es aber noch deutlich erweitert mit vielen, vielen anderen Sparmöglichkeiten die es heutzutage gibt. Sei es durch Couponing, Einkaufslisten schreiben für den Wocheneinkauf, Rabatte und Gutscheine, Cashback Anbieter nutzen und noch viele weitere Tricks kann ich im Monat mehrere Hundert Euro sparen, die andere Menschen ausgeben ohne diese Möglichkeiten zu nutzen. Schon durch ein einfaches Preise vergleichen* wie z.B. über meinen Lieblingsanbieter Check24 kann man sich hunderte von Euros sparen. In meinem Beitrag „Toniebox zu teuer? Hier sind günstige und nachhaltige Alternativen!“ habe ich bereits gezeigt wie meine Kinder Hörspiele und Musik ohne teure Tonies hören.
2. Über Geld spricht man
Aber nur innerhalb der engsten Familie. Bei uns war Geld immer nur Mittel zum Zweck. Oft hat meine Mutter mir erklärt, wie man das Geld für Ausgaben einteilt, Wünsche priorisiert und sich ein kleines Vermögen anspart. Schon als Kind habe ich mein Taschengeld nie vollständig ausgegeben. Durch sparen wird man schließlich irgendwann reich. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, dass ich als Pferdenärrin mir immer wieder die Zeitschrift „Wendy“ gegönnt habe. Der Rest wurde gespart für größere Wünsche. Ich bin dadurch heute zwar nicht reich, muss mir aber aufgrund dieser Gewohnheiten keine Gedanken über das liebe Geld machen.
Allerdings kann ich mich auch noch daran erinnern dass mir meine Eltern beigebracht haben skeptisch zu sein, denn Geld gibt es nirgends geschenkt. Das kann ich aber aus heutiger Sicht nicht mehr bestätigen. Man bekommt an allen Ecken und Enden Geld geschenkt, wenn man es nur richtig anstellt. Viele Anbieter werfen es mir regelrecht hinterher. Aber dazu wird es demnächst einen neuen Beitrag geben.
3. Die Goldene Regel
Die goldene Regel heißt: Ich gebe nur das Geld aus, das auch mir gehört. Oder am besten auch das nicht. Das bedeutet ich kaufe mir nur die Dinge die ich auch von dem Geld auf meinem Konto bezahlen kann. Auf gut deutsch: keine Ratenzahlungen, kein Dispo beanspruchen, kein Geld leihen, kein Ausnutzen von Kreditkartenrahmen oder ähnlichen Möglichkeiten. Und das ist einer der wichtigsten Ratschläge die ich von meinen Eltern erhalten habe.
Ich habe schon in mehreren Banken gearbeitet. Aber in zahlreichen Kontoumsätzen wurde genau diese goldene Regel missachtet. Der Dispo ist bei sehr vielen Menschen voll beansprucht, natürlich zur Freude der Bank. Aber zum Leid des Betroffenen. Und so verschenken die Menschen extrem viel Geld, was aus meiner Sicht völlig unnötig ist. Damit könnte man so viel sinnvolles machen. Wie z.B. für die Zukunft der Kinder sparen.
Für die Finanzbildung, die ich in meinem Elternhaus mitnehmen durfte, bin ich ihnen bis heute extrem dankbar. So schaffe ich es, das finanzielle Spiel des Lebens gut und nachhaltig zu meistern.
Wie gehts dir mit dem Thema Geld? Nutzt du Sparmöglichkeiten?
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Zu Hause habe ich nie wirklich etwas über den Umgang mit Geld gelernt. Erst als ich fast 40 war, wurde mir bewusst, wie wenig ich mich bisher damit beschäftigt hatte. Dieses Thema hatte für mich lange Zeit keine Priorität, bis ich gemerkt habe, wie wichtig es eigentlich ist. Rückblickend hätte ich mir gewünscht, früher damit anzufangen.
Das Thema ist tatsächlich wichtiger als viele Glauben. Zum Glück habe ich gute Basics, was vielen anderen Menschen leider fehlt. Aber auch ich habe einige Themen sträflich vernachlässigt, die ich gerade versuche aufzuholen. Und je älter man wird, umso mehr kommt die Panik auf dass man doch etwas für die Rente beiseite schaffen sollte. Aber wie heißt es so schön? Besser spät als nie! Liebe Grüße, Hedi
Gerade das Sparen wird gerne unterschätzt. Dabei kommt da ein hübsches Sümmchen zusammen, wenn man eben nicht nur auf teure Markenprodukte sondern eben auch auf günstige Alternativen setzt. Dabei finde ich es aber ebenso wichtig, auch auf Qualität zu achten. Heißt ja nicht umsonst „wer billig kauft…“
Das sich die Bank am meisten über den ausgereizten Dispo freut, den sie uns ja ach so zuvorkommend gewährt, ist manchem gar nicht bewusst. Das müsste man den Leuten doch nur mal vorrechnen, was sie da monatlich an Zinsen bezahlen. Aber dann müsste man ja womöglich warten, bis man sich seine Wünsche erfüllt 🤔.
Danke übrigens für deinen Kommentar. Dadurch bin ich erst auf deine coole Seite aufmerksam geworden! Es geht doch nichts über die Erweiterung des eigenen Horizontes 😊
Vielen Dank für dein Kommentar.
Oh ja! Wie sagt man so schön? Kleinvieh macht auch Mist! Und das ist gerade beim Sparen extrem viel Mist was zusammen kommt. Auf teure Marken muss man sogar nicht immer verzichten. Man muss nur wissen wie man es anstellt sie günstig zu bekommen.
Der ausgenutzt Dispo ist für Banken ein Jackpot. Mit Zinsen z.T. über 10% überholen sie langfristige Finanzierungen meilenweit. Nur leider wissen viele Leute nicht was so ein Dispo wirklich kostet. Aber zu diesem und noch anderen Finanz-Themen wird es hier noch weitere Informative Beiträge geben. Liebe Grüße Hedi
Liebe Hedi, danke für deinen Beitrag zur Blogparade 😄 in deinen 3 Learnings steckt fast schon das ganze Fundament für eine solide Geldbildung. Investieren fehlt noch, aber sonst kannst du stolz auf deine Eltern sein. Hast du bei deinen zwei Kids auch schon angefangen?
Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Artikel von dir, denn – das kann ich nach einem Deep Dive in deinen Blog sagen – du präsentierst hier eine tolle Mischung. Bis bald – wir lesen uns.
Liebe Grüße, Marcella
Liebe Marcella,
ja das stimmt. Meine Eltern haben mir ein grundsolides Fundament mitgegeben und dafür bin ich ihnen unglaublich dankbar! Das Thema „Investieren“ ist finde ich nur möglich wenn genügend überschüssiges Vermögen vorhanden ist um es auch wirklich investieren zu können, ohne dass man in anderen Bereichen ein riesiges (Finanzielles-)Loch rein reißt. In Erster Linie ist es aber für die meisten Menschen am wichtigsten ihre eigenen Finanzen im Griff zu haben. Was bringt es ihnen denn wenn sie Geld vom Dispo investieren? Richtig! Nämlich gar nichts außer noch mehr Kosten. Sobald das Fundament aber gebaut ist kann man auf gut bayerisch sagen „Auf geht´s!“
Das Geld meiner beiden Kinder wird bei uns auch investiert. Wobei ich den Spagat immer schwierig finde, da uns einerseits wichtig ist dass das Geld was wir investieren zu ihrem 18. Geburtstag auch noch vorhanden ist. Aufgrund von Kursschwankungen hat man da natürlich nie eine Sicherheit. Typisch deutsches Sicherheitsbedürfnis 🙂 Andererseits werden es die Kurse auch auf die lange Zeit wieder richten. Hat uns die Vergangenheit ja schon oft bewiesen! Von daher: We believe in den Aktienmarkt!
Liebe Grüße
Hedi